Wie in solchen Fällen üblich, wurde unverzüglich ein Krisenstab mit dem Kampfmittelräumdienst Düsseldorf, der Polizei und Vertretern der MARIENBORN und des Kreises Euskirchen sowie weiteren Behörden und Hilfsorganisationen gebildet. Die Entschärfung der Bombe auf dem Gelände der Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie wurde für den 23. März angesetzt. Zuvor mussten alle Gebäude und Einrichtungen, die im Radius von 300 Metern des Fundorts lagen, geräumt werden.
Erschwerte Evakuierung durch Pandemie-Bestimmungen
Mehrere Hundert Patienten, Ordensschwestern und Bewohner der Behindertenhilfe und der Pflege-Einrichtung St. Elisabeth sowie Anwohner des Ortsteils Hoven wurden unter Berücksichtigung des Mindestabstands mit Bussen evakuiert; einige von ihnen wurden bereits am Sonntag in zwei Fachkliniken in Düren und Bonn sowie in das St. Agatha Krankenhaus in Köln-Niehl verlegt. Das Klinikgebäude war innerhalb einer Stunde vollständig geräumt, sodass die Bombe am Vormittag freigelegt und entschärft werden konnte. Sie erwies sich als Blindgänger. 60 Minuten nach der Entschärfung konnten alle Beteiligten wieder zurück in ihre Häuser.
Therapieangebote während der Evakuierungsphase
Die logistische Leistung, die in der Kürze der Zeit erfüllt und umgesetzt wurde, war beindruckend! Alle Betroffenen wurden durch die MARIENBORN Catering verpflegt. Patienten wurden entsprechend betreut und konnten trotz Evakuierung auf unterschiedlichste Angebote zurückgreifen: Die Stationsärzte führten anstehende Gruppenvisiten durch. Gruppenoder Einzeltherapiestunden wurden durch Sozialtherapeuten angeboten. Die Sporttherapie fand auf dem Schulhof statt. Pflegepersonal spielte mit den Patienten Gesellschaftsspiele, hörte mit ihnen Musik oder genoss bei Gesprächen draußen gemeinsam mit ihnen die Frühjahrssonne. Medikamente, Notfalltaschen, Blutdruckmessgeräte – das ganze Equipment war für eventuelle Notfälle dabei. Ein nicht ganz alltäglicher Einsatz, bei dem alle Beteiligten Verständnis und Geduld zeigten, nahm ein gutes Ende.