Wer kommt zu Ihnen in die Kurzzeitpflege?
Die Gruppe unserer Gäste setzt sich ganz unterschiedlich zusammen. Bei den meisten handelt es sich um frisch entlassene Krankenhauspatienten. Sie kommen nach einem Aufenthalt in einem Krankhaus zu uns; das sind also nicht nur Patienten aus dem Antonius. Häufig sind sie noch nicht fit genug, um wieder eigenständig zu Hause zu wohnen und benötigen noch ein wenig Hilfe und Übung in Alltagsdingen. Wir helfen ihnen, wieder auf die Beine zu kommen, damit sie in ihre eigenen vier Wände zurückkehren können. Wenn der Weg zurück nach Hause für einen Gast jedoch nicht möglich ist, bereiten wir ihn auf seinen Übergang ins Altenheim vor. Manche Gäste kommen aus ähnlichen Gründen aus Reha-Kliniken zu uns. Andere wiederum sind unsere Urlaubsgäste; sie nutzen die Kurzzeitpflege, wenn die pflegenden Angehörigen verreist sind. Aber auch Kriseninterventionen können ein Grund sein, dass Gäste unser Angebot in Anspruch nehmen; zum Beispiel dann, wenn die pflegende Person sich krankheitsbedingt für eine Zeit nicht um sie kümmern kann.
Wie sieht der Alltag Ihrer Gäste aus?
Wir passen das Tagesprogramm und die Therapien ganz an die Bedürfnisse unserer Gäste an. Was sie brauchen und wünschen, legt zum einen das Krankheitsbild oder der gesundheitliche Zustand fest. Aber wir stehen auch im engen Austausch mit den Angehörigen und überlegen gemeinsam im Aufnahmegespräch, was das Beste für den Gast ist und welche Ziele verfolgt werden sollen. Dabei kann es zum Beispiel um intensives Aufstehtraining aus dem Bett oder von einem Stuhl gehen. Zu meinem Team gehören zwei Ergotherapeutinnen, die sich sehr liebevoll um unsere Gäste kümmern. Logopäden und Physiotherapeuten kommen von außerhalb zu uns. Außerdem gehören auch Betreuungskräfte dazu, die das Nachmittagsprogramm mit Basteln, Spielen und Singen gestalten.
Wie wird der Aufenthalt finanziert?
Die Pflegekasse ist für den Bereich der Pflege zuständig und übernimmt somit in Abhängigkeit vom zugeordneten Pflegegrad die pflegebedingten Kosten. Allerdings sind bei der Leistungsübernahme die Anzahl der Tage und Leistungen begrenzt. Hier bespreche ich mit den Angehörigen immer den individuellen Fall und kläre sie über mögliche Zuzahlungen auf.
Vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte Susanne Wesselmann, Referentin für Unternehmenskommunikation im St. Antonius Krankenhaus, Köln.