Zeichnung einer Mutter mit ihrem Baby.
Manu Sommer-Ritz

Hautkontakt im Wochenbett

Bindungs- und Bedürfnisorientierte Betreuung auf der Wochenstation

Die meisten Eltern glauben, von Anfang an intuitiv zu wissen, welche Bedürfnisse ihr Baby hat. Dies ist jedoch relativ selten der Fall, da sich ein Bauchgefühl erst entwickeln muss. Die Eltern in diesem Prozess im Wochenbett zu begleiten und zu stärken, ist von großer Bedeutung.

Ein besonders wirkungsvolles Mittel hierfür ist der Hautkontakt zwischen Eltern und Baby, den wir in der Geburtshilfe des Severinsklösterchens aktiv fördern. Der Fokus auf dem Hautkontakt ist Teil des ursprünglich von der Kölner Hebamme Annette Mana da Costa entwickelten Konzepts der Wochenpension und konnte mittlerweile erfolgreich auf unserer Wochenstation implementiert werden.

Wenn die Eltern in der Zeit des Wochenbetts, also in den ersten Lebenstagen, so viel wie möglich im Hautkontakt mit ihrem Baby sind, entwickeln alle Beteiligten eine extreme Ausschüttung von Oxytocin (sogenanntes Kuschelhormon). Dieses Hormon hilft den Eltern dabei, die feinen Signale des Babys wahrzunehmen, sie zu verstehen und auf sie einzugehen. 

Wochenbett: Zeit für Mutter und Kind

Babys sollten möglichst früh die Erfahrung machen, dass ihre Eltern prompt und zuverlässig auf ihre Signale reagieren. Sie schreien dadurch weniger und fühlen sich bei ihren Eltern besonders beschützt und behütet. Auch Untersuchungen, wie zum Beispiel ein Hörtest und Blutabnahmen, lassen sich so von Säuglingen leichter durchstehen. Außerdem sind die Babys nur im engen Hautkontakt perfekt gewärmt. Dadurch können Blutzuckerschwankungen reguliert und die Phototherapie-Rate bei erhöhtem Bilirubinwert (Auslöser einer Gelbsucht) halbiert werden.

Ebenfalls können Stillschwierigkeiten reduziert werden. All diese Faktoren führen dazu, dass sich die Familien nach der Geburt in der Wochenbett-Zeit deutlich besser entspannen und schneller zusammenwachsen.

Hautkontakt als Basis fürs Leben

Und auch das Klinikpersonal profitiert von dem Haut-auf-Haut-Konzept: Es spart nicht nur Zeit, weil etwa weniger Babywäsche anfällt. Des Weiteren lässt sich die Beziehung zwischen Mutter und Kind viel leichter einschätzen. Insgesamt hat der Hautkontakt demnach nicht nur bindungsfördernde, sondern auch gesundheitspräventive Auswirkungen und fördert gleichzeitig die Ressourcen von Eltern, Säugling und Personal.

Nur wenn Kinder von Beginn an eine sichere Basis haben, können sie sich selbstbewusst und empathisch entwickeln und dem Leben mit Mut und Spaß begegnen. Wir auf der Wochenstation Monika unterstützen die Eltern gern darin, die Zeit des Wochenbetts zu nutzen, um in diese Position hineinzuwachsen.

Krankenhaus der Augustinerinnen
Jakobstraße 27–31
50678 Köln-Südstadt
Telefon 0221 3308-0
www.severinskloesterchen.de

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