Grundlage hierfür ist der zunehmende Ausbau des pneumologischen Leistungsspektrums in den vergangenen Monaten. 120 Primärfälle des Lungenkarzinoms konnten wir im Jahr 2019 diagnostizieren. Personell werden wir seit März dieses Jahres von Dr. med. Khaled Mardanzai unterstützt, der die Leitung der neuen Sektion Thoraxchirurgie übernommen und die operative Therapie deutlich verbessert hat.
Lungenkrebs-Symptome: Moderne Diagnostik
Die bösartigen Tumore gehen entweder direkt vom Lungengewebe aus oder entstehen als Absiedlungen von Tumoren anderer Organe (Lungenmetastasen). Dabei ist die Diagnose nicht einfach: Die Warnzeichen sind wenig typisch und Symptome treten bei Lungenkrebs meist erst in fortgeschrittenen Stadien auf. Bislang gibt es keine etablierte Vorsorgeuntersuchung, um ein Lungenkarzinom frühzeitig zu erkennen. Wird uns ein Patient zur weiteren Diagnostik zugewiesen, kommt das neu etablierte Verfahren der starren Bronchoskopie zum Einsatz. Dies ermöglicht uns einen endobronchialen Ultraschall (EBUS) sowie eine direkte lokale Tumortherapie.
Das Lungenkarzinom stadiengerecht behandeln
Einmal pro Woche führen wir im Severinsklösterchen außerdem ein interdisziplinäres Tumorboard durch, das den Medizinern unseres Krankenhauses sowie niedergelassenen Ärzten offensteht. Durch den interdisziplinären Austausch zwischen Pneumologen, Thoraxchirurgen, Radiotherapeuten und Onkologen kann im Anschluss an eine Diagnosestellung und Stadiierung nach den neuesten Leitlinien eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.
Befindet sich der Lungenkrebs in einem früheren Stadium, wird der Patient in der Regel in unserem Krankenhaus operiert. Bei fortgeschrittenen Stadien hingegen erfolgt eine Radiochemo- oder Chemotherapie. Außerdem können wir durch eine Analyse der Immunzytologie und der Molekularpathologie in Kooperation mit der Universitätsklinik Köln neue Therapien durchführen und die Prognose dieser fortgeschrittenen Stadien, in denen der Lungenkrebs meist schon Symptome verursacht, verbessern.
Lungenkrebs vorbeugen
Doch soweit muss es nicht zwangsläufig kommen: 85 Prozent der Lungenkarzinome werden durch die Inhalation von Zigarettenrauch verursacht. Deshalb bieten wir seit diesem Jahr wiederholt Raucherentwöhnungskurse an, in denen Patienten durch geschultes Personal auf dem Weg zum Nichtraucher begleitet werden – damit die Behandlung von Lungenkrebs und seinen Symptomen gar nicht erst nötig wird.