„Man ist niemals zu alt zum Lernen“

Neustart in der Pflege im Krankenhaus

Der 31-jährige Sebastian V. aus Köln hat sich nach mehrjähriger Berufserfahrung in einem anderen Bereich für eine generalistische Ausbildung zum Pflegefachmann im St. Agatha Krankenhaus in Köln-Niehl entschieden – aus Nächstenliebe. An dem Krankenhaus schätzt er das familiäre Betriebsklima, die Aufmerksamkeit seiner Praxisanleiter und nicht zuletzt, dass er als Person entsprechend wahrgenommen wird.

Ein Pfleger prüft eine Infusion.

Warum haben Sie sich für den Pflegeberuf entschieden? 

Ich möchte nicht nur mit Menschen zusammenarbeiten, sondern auch gerne für andere Menschen da sein. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, Hilfe und Unterstützung zu erhalten, aber auch geben zu können. Zudem habe ich schon immer ein großes Interesse an Gesundheit, Pflege und Medizin gehabt. Deshalb habe ich mich in der Bewerbungsphase ausgiebig mit den Berufsbildern in der Pflege auseinandergesetzt. 

Warum haben Sie sich für die akute Pflege im St. Agatha Krankenhaus als Schwerpunkt entschieden? 

Die akute Pflege bietet mir ständig neue Einblicke und Eindrücke, die Patienten wechseln häufiger im Vergleich zur Langzeitpflege. Da ich gerne schnell auf unterschiedliche Situationen reagiere, fühle ich mich dort gut aufgehoben. Aufgrund des höheren Anteils der Behandlungspflege wird zusätzlich mein Hunger nach medizinischem Wissen gestillt. 

Was war ausschlaggebend für die Wahl des St. Agatha Krankenhauses als Ausbildungsort und was schätzen Sie daran? 

Das St. Agatha Krankenhaus ist für mich fußläufig zu erreichen. Außerdem sagt mir die Größe der Klinik zu. Es zählt zu den eher kleineren Krankenhäusern in Köln und bietet ein familiäres Miteinander, anders als dies oftmals in großen Kliniken der Fall ist. Hier ist man nicht einfach eine Personalnummer, sondern kennt sich und das empfinde ich als großen Vorteil für die Mitarbeiter. 

Ein Pfleger sitzt am Schreibtisch und lächelt in die Kamera.

Nehmen Sie Unterschiede bei Ihren Mitschülern wahr, die in anderen Einrichtungen lernen? 

Der Großteil meiner Kurskollegen lernt in Krankenhäusern. Drei Schüler sind in Senioreneinrichtungen tätig. Wir tauschen uns schon aus. Beispielsweise darüber, dass man sich bei der Versorgung und Körperpflege der zu pflegenden Senioren mehr Zeit nehmen kann. Und darüber, dass man dort auch deutlich mehr auf  die Wünsche und Bedürfnisse eingehen kann. Durch die Unruhe und den Zeitmangel im somatischen Krankenhaus kann man da schon manchmal ein wenig neidisch werden. 

Was erwarten Sie von Ihrer Ausbildung und was kommt danach? 

Von meiner Ausbildung erwarte und erhoffe ich, dass ich weiterhin so eine gute Unterstützung seitens der Schule und auch meiner Einrichtung erhalte. Besonders meine Praxisanleiterin nimmt sich viel Zeit für mich, um mir alles genau zu zeigen. Das gibt mir das Gefühl, dass ich als Schüler wahrgenommen werde. Alle sind bemüht, den Nachwuchs zu fördern. Was danach kommt, darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Für mich ist es erst einmal relevant, meine Ausbildung mit einem guten Examen abzuschließen. Aber wichtig ist mir zu erwähnen, dass man auch mit Anfang 30, wie ich es bin, und mit Berufserfahrung in einem anderen Bereich, niemals zu alt zum Lernen ist. 

Vielen Dank für das Gespräch! 

Das Interview führte Izabela Ockenfels, Öffentlichkeitsarbeit und Datenschutz, St. Agatha Krankenhaus, Köln-Niehl.
 

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