Eine OP-Schwester kümmert sich um einen Patienten in Narkose.

Sichere Anästhesie für ältere Menschen

Eine Narkose kann im Alter ein Risiko sein. Was berücksichtigt werden muss.

Bei der Anästhesie stellt sich vielen die Frage: Bin ich nach dem Eingriff noch „ganz der Alte“? Werde ich meine Angehörigen noch erkennen? Und habe ich überhaupt noch etwas vom Ergebnis der OP? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen viele unserer Patienten im Vorfeld einer Operation, insbesondere in fortgeschrittenem Alter. Deshalb ist es uns in der Anästhesie des Severinsklösterchens wichtig, unsere Patienten nach dem neuesten Wissensstand zu betreuen und ihnen die Sorge vor der Narkose zu nehmen.

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Dr. med. Stephan A. Padosch ist Chefarzt der Anästhesiologie, operativen Intensivmedizin und Schmerztherapie im Krankenhaus der Augustinerinnen.

Ein wichtiges Thema, zu dem uns viele ältere Patienten Fragen stellen, ist die sogenannte postoperative kognitive Dysfunktion (POCD), die umgangssprachlich – wenn auch nicht ganz korrekt – als „Delir“ bezeichnet wird. Es handelt sich hierbei um eine neu aufgetretene kognitive Funktionsstörung im Anschluss an eine Narkose, welche die Merk-, Lern- und Konzentrationsfähigkeit sowie die Aufmerksamkeit beeinträchtigt. Bislang sind die Mechanismen, die zu einer POCD führen, noch nicht geklärt. Gleichzeitig gibt es keine Beweise dafür, dass Narkosemedikamente ursächlich zur Entstehung einer POCD beitragen oder dass eine POCD nach einer örtlichen Betäubung seltener auftritt als nach einer Vollnarkose. Ein sorgfältiges Vorgehen der Anästhesie trägt jedoch wesentlich mit dazu bei, das Risiko für eine POCD zu reduzieren. 

Anästhesie: Aktuelle Studien berücksichtigt

So haben aktuelle Studien unter anderem gezeigt, dass in der Anästhesie traditionell vor der Narkose verabreichte  „Entspannungstablette“ (Benzodiazepine), mitursächlich für eine POCD bei älteren Menschen ist. Neben zahlreichen Konzepten, die bereits seit Jahren erfolgreich im Severinsklösterchen angewendet werden, haben wir die Benzodiazepine durch moderne, schonende Medikamente mit ähnlicher Wirkung ersetzt. Diese Substanzen (Clonidin, Dexmedetomidin) konnten die Häufigkeit einer POCD teilweise verringern.

Ein kompetenter Ansprechpartner zu sein, bedeutet für unsere Anästhesie in diesem Zusammenhang auch, sich speziell auf jeden Patienten einzustellen. Deshalb entscheiden wir im Aufklärungsgespräch immer individuell, ob ein Entspannungsmedikament vor der Narkose verabreicht wird oder nicht. Wir sind überzeugt davon, dadurch einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Häufigkeit einer POCD zu leisten und die Anästhesie für ältere Patienten im Severinsklösterchen noch sicherer machen zu können.

Krankenhaus der Augustinerinnen
Jakobstraße 27–31
50678 Köln-Südstadt
Telefon 0221 3308-0
www.severinskloesterchen.de

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50678 Köln-Südstadt
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