Grund hierfür ist, dass die Strukturelemente der Wirbelsäule entwicklungsphysiologisch nicht auf den aufrechten Gang, sondern den Vierfüßlergang eingerichtet sind. Dies führt zu einer vermehrten Belastung der Bandscheiben mit den daraus resultierenden Verschleißerkrankungen. In der als Wirbelsäulenspezialzentrum Level II zertifizierten Klinik für Wirbelsäulenchirurgie im Krankenhaus der Augustinerinnen – Severinsklösterchen stehen den betroffenen Patienten modernste Therapieverfahren zur Verfügung, mit denen wir die Beschwerden adäquat behandeln können.
Bewegung gegen Verschleiß
Wenn zur Belastung der Bandscheiben mit den daraus resultierenden Verschleißerkrankungen Bewegungsmangel hinzukommt, wirkt sich das ungünstig auf die Ernährung des Gewebes in der Bandscheibe aus. Regelmäßiger Wechsel zwischen Be- und Entlastung fördert die Ernährung der Bandscheibe. Somit ist es für das Aufhalten des zunehmenden Verschleißes wichtig, stets bis in das hohe Alter hinein in Bewegung zu bleiben.
Arthrose durch Fehlbelastung
Sollte jedoch die Bandscheibe eines Tages spröde werden, kann es zu Einrissen des äußeren Faserrings der Bandscheibe kommen. Bei einem Bandscheibenvorfall tritt inneres Bandscheibengewebe (Gallertkern) durch den Faserring hinaus und es kann zu einer Bedrängung/ Kompression der Nervenstrukturen führen. Dieser Verschleißprozess mündet zuletzt in eine Abnahme der Bandscheibenhöhe und somit in eine unphysiologische Belastung der umgebenden Strukturen. Folge sind die Arthrose der angrenzenden kleinen Wirbelgelenke und knöcherne Veränderungen, die zu einer Einengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose) führen.
Individuelle Therapiekonzepte
Im Severinsklösterchen kommen für dieses „Volksleiden“ verschiedenste Therapieverfahren zur Anwendung. Angefangen bei einer gezielten Spritze an die Nervenwurzeln oder an die Facettengelenke über minimalinvasive endoskopische oder mikrochirurgische Eingriffe zur Entfernung von Bandscheibengewebe (Nukleotomie) und einer Erweiterung des Spinalkanals (Dekompression) bis hin zur stabilisierenden Operation (Spodylodese) bei Fehlstellung der Wirbelsäule. Für jeden Patienten wird ein individuelles Therapiekonzept in der Sprechstunde erarbeitet und kommt nachfolgend zur Anwendung.