Ein Glas Whiskey vor einem am Laptop arbeitendem Mann
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Sucht durch Homeoffice

Wenn der Alkoholkonsum alltäglich wird

Kann Homeoffice während der Pandemie als Ursache einer Alkohol-konsumstörung gewertet werden? Das St. Agatha Krankenhaus jedenfalls verzeichnet seit der Pandemie eine steigende Nachfrage von Patienten zur Qualifizierten Behandlung einer Alkoholkonsumstörung.

Wie stark Homeoffice im Zusammenhang mit einer Alkoholkonsumstörung gebracht werden kann, wird aktuell noch vermutet. Hintergrund ist das Wissen darüber, dass psychisch vorbelastete Menschen, die seit der Pandemie von Existenz- und gesundheitlichen Ängsten, Stress, familiären Unstimmigkeiten, Verlusten geliebter Menschen und Einsamkeit geplagt werden und zuvor bereits ab und an in der Woche Alkohol tranken, dazu neigen, es seitdem exzessiver zu tun. Dies wurde in einer Forsa-Umfrage im Auftrag einer Krankenkasse bereits belegt.

Schleichender Prozess: Alkohol im Alltag

Doch wie könnte sich eine Alkoholkonsumstörung im Homeoffice entwickeln? Zu Hause vor dem Rechner fällt ein alkoholisches Getränk vor dem Feierabend nicht auf. Auch das ein oder andere Glas Wein zur Entspannung und Ablenkung nicht. Problematisch kann das Verhalten werden, wenn der Mensch zusätzlich vorbelastet ist, wie es die Studie zeigt. Anfänglich steht vielleicht ein Glas Wein neben dem Computer, später werden es zwei oder drei. Was in kleinen Schritten beginnt, kann sich über die Zeit zu einem täglichen Begleiter entwickeln und schließlich, mit Rückkehr zum Arbeitsplatz im Büro, zu einem Problem werden. Denn jetzt, wo der Arbeitnehmende nicht mehr allein im Homeoffice sitzt und seinen Alkoholkonsum ggf. vor anderen verstecken und vor sich selbst verdrängen kann, fällt es dem Betroffenen und häufig den Kollegen auf, dass etwas nicht stimmt. Scham und Unsicherheit führen zusätzlich dazu, dass das Alkoholproblem erst einmal verleugnet, heruntergespielt oder ignoriert wird. Dies führt nur leider dazu, dass es umso komplizierter wird, dieses Problem in den Griff zu bekommen.

Qualifizierter Entzug im St. Agatha

In der hausärztlichen Versorgung finden abhängigkeitserkrankte Menschen häufig ihre erste Anlaufstelle. Doch die Behandlung ist komplex. Sie bedarf einer Abstimmung der Möglichkeiten des ambulanten und stationären Suchthilfesystems, in Ergänzung mit den Einrichtungen der sozialen und beruflichen Rehabilitation. Das strukturierte Behandlungsprogramm zum Qualifizierten Entzug im St. Agatha Krankenhaus beinhaltet die körperliche Entgiftung mit Diagnostik und Therapie von alkoholbedingten Symptomen. Es wird dann in eine psycho- und sozialtherapeutische Behandlung überführt, die bis zu drei Wochen dauert. Jeder Teilnehmer erhält ein individuelles Anschlussprogramm, entweder ambulant oder stationär, einschließlich der Antragstellung einer Reha-Maßnahme zur Langzeitentwöhnung.

Das Angebot deckt somit alle nötigen Faktoren ab. Mehr noch: Das multiprofessionelle Behandlungsteam aus Experten der Abteilung für Seelische Gesundheit und der Abteilung für Innere Medizin sensibilisiert zudem in Fortbildungsveranstaltungen einweisende und behandelnde Ärzte und Behandler über das strukturierte Therapiekonzept.

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