Die Klosterlandschaft Heisterbach in Königswinter ist ein beliebtes Ausflugsziel.

100 Jahre Cellitinnen in Heisterbach - von 1945 bis heute

Geschichte seit Ende des Zweiten Weltkriegs

Seit 1918 ist das Kloster Heisterbach im Besitz der Genossenschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus. 1919 eröffnete der Orden am Standort einen landwirtschaftlichen Betrieb und das Kloster diente den Schwestern als Erholungsort.

Im Jahr 1946 wurde ein Friedhof oberhalb des Lippischen Familienmausoleums errichtet. Hier wurden zahlreiche Schwestern und die Generaloberinnen der Genossenschaft der Cellitinnen bestattet. Hoffnungen auf wachsende Schwesternzahlen veranlassten die Schwestern 1953 zum Bau einer großen Klosterkirche und eines Noviziatsgebäudes. 1964/65 kamen ein Exerzitienhaus und ein Gästehaus mit Hallenbad hinzu.

Noviziatsfeier der Cellitinnen in Heisterbach

Am 1. Mai 1964 trafen die ersten 16 indischen Kandidatinnen zur Aufnahme in die Gemeinschaft ein und wurden am 1. Mai 1965 mit vier weiteren aus Deutschland und Belgien stammenden Postulantinnen in Heisterbach eingekleidet. Nach ihrem Noviziat wurden die jungen indischen Ordensschwestern sowohl in Deutschland als auch in Indien zum Dienst am Nächsten eingesetzt. 

Wegen sinkender Eintrittszahlen wurde das Noviziat 1982 ins Priesterseminar verlegt. Nun diente das Gebäude als Pflegestation des allgemeinen Altenheims. Auch das St. Bernhard Hospital wurde 1971 in ein Altenheim umgewandelt. Ab 1976 konnten die Schwestern die eigene Ökonomie nicht mehr bewirtschaften. Sie wurde aufgegeben. Nun wurden die ehemaligen Ökonomiegebäude intensiv umgebaut. Es entstanden eine Küche mit angrenzender Gastronomie, die allseits bekannte Klosterstube. Bis 1988 bildeten die Schwestern hier junge Mädchen zur staatlich geprüften Hauswirtschaftsgehilfin aus. 

Die Klosterlandschaft Heisterbach in Königswinter ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Erbe der Zisterzienser bewahren

1984 wurde die Stiftung Kloster Heisterbach ins Leben gerufen und damit gab die Genossenschaft die Nutzung der Chorruine und des historischen Geländes in andere Hände. Die Stiftung hat den Auftrag, das kulturelle Erbe der Zisterzienser zu bewahren und finanzielle Mittel zur Sicherung und Präsentation der historischen Komplexe zu stellen. Innerhalb der Regionale 2010 wurde die Klosterlandschaft als „Attraktionsfaktor im Sinne eines stillen Tourismus“ nochmals aufgewertet. Das kulturelle Erbe der Zisterzienser, der Grafen von der Lippe und der Cellitinnen wurde restauriert und für Besucher interessant gestaltet. 

Die Klosterlandschaft Heisterbach in Königswinter ist ein beliebtes Ausflugsziel.

1992 hatte die Genossenschaft entschieden, das Exerzitienhaus und Noviziat zu einem modernen gerontopsychiatrischen Altenheim umzubauen. Anfang 1994 wurde es in Betrieb genommen und 32 Ordensschwestern waren in vielen Bereichen für die Bewohnerinnen und Bewohner tätig. Das leerstehende Hotel, das im Laufe der Jahrzehnte vielfältige Nutzungen erfahren hatte, wurde an den Verein Bausteine für das Leben übergeben. Hier leben nun alleinstehende junge Frauen mit ihren Kindern. 

Die Klosterlandschaft Heisterbach in Königswinter ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Mit der Übergabe der Trägerschaft an die Stiftung der Cellitinnen e. V. im Jahre 2001 wurde das Altenheim Kloster Heisterbach mit heute 80 Plätzen in die MARIENBORN gGmbH überführt. Auch das Generalat der Genossenschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus hatte von 2001 bis Ende 2018 seinen Sitz in den Räumen über der Klosterstube.  

Zurück

Weitere Artikel

100 Jahre Cellitinnen in Heisterbach - die Anfänge

Vom Erwerb des Zisterzienserklosters bis zum Zweiten Weltkrieg

Die „Stunde Null“ in Köln und unsere Krankenhäuser

Das passierte am Ende des Zweiten Weltkriegs