Im Jahr 1946 wurde ein Friedhof oberhalb des Lippischen Familienmausoleums errichtet. Hier wurden zahlreiche Schwestern und die Generaloberinnen der Genossenschaft der Cellitinnen bestattet. Hoffnungen auf wachsende Schwesternzahlen veranlassten die Schwestern 1953 zum Bau einer großen Klosterkirche und eines Noviziatsgebäudes. 1964/65 kamen ein Exerzitienhaus und ein Gästehaus mit Hallenbad hinzu.
Am 1. Mai 1964 trafen die ersten 16 indischen Kandidatinnen zur Aufnahme in die Gemeinschaft ein und wurden am 1. Mai 1965 mit vier weiteren aus Deutschland und Belgien stammenden Postulantinnen in Heisterbach eingekleidet. Nach ihrem Noviziat wurden die jungen indischen Ordensschwestern sowohl in Deutschland als auch in Indien zum Dienst am Nächsten eingesetzt.
Wegen sinkender Eintrittszahlen wurde das Noviziat 1982 ins Priesterseminar verlegt. Nun diente das Gebäude als Pflegestation des allgemeinen Altenheims. Auch das St. Bernhard Hospital wurde 1971 in ein Altenheim umgewandelt. Ab 1976 konnten die Schwestern die eigene Ökonomie nicht mehr bewirtschaften. Sie wurde aufgegeben. Nun wurden die ehemaligen Ökonomiegebäude intensiv umgebaut. Es entstanden eine Küche mit angrenzender Gastronomie, die allseits bekannte Klosterstube. Bis 1988 bildeten die Schwestern hier junge Mädchen zur staatlich geprüften Hauswirtschaftsgehilfin aus.
Erbe der Zisterzienser bewahren
1984 wurde die Stiftung Kloster Heisterbach ins Leben gerufen und damit gab die Genossenschaft die Nutzung der Chorruine und des historischen Geländes in andere Hände. Die Stiftung hat den Auftrag, das kulturelle Erbe der Zisterzienser zu bewahren und finanzielle Mittel zur Sicherung und Präsentation der historischen Komplexe zu stellen. Innerhalb der Regionale 2010 wurde die Klosterlandschaft als „Attraktionsfaktor im Sinne eines stillen Tourismus“ nochmals aufgewertet. Das kulturelle Erbe der Zisterzienser, der Grafen von der Lippe und der Cellitinnen wurde restauriert und für Besucher interessant gestaltet.
1992 hatte die Genossenschaft entschieden, das Exerzitienhaus und Noviziat zu einem modernen gerontopsychiatrischen Altenheim umzubauen. Anfang 1994 wurde es in Betrieb genommen und 32 Ordensschwestern waren in vielen Bereichen für die Bewohnerinnen und Bewohner tätig. Das leerstehende Hotel, das im Laufe der Jahrzehnte vielfältige Nutzungen erfahren hatte, wurde an den Verein Bausteine für das Leben übergeben. Hier leben nun alleinstehende junge Frauen mit ihren Kindern.
Mit der Übergabe der Trägerschaft an die Stiftung der Cellitinnen e. V. im Jahre 2001 wurde das Altenheim Kloster Heisterbach mit heute 80 Plätzen in die MARIENBORN gGmbH überführt. Auch das Generalat der Genossenschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus hatte von 2001 bis Ende 2018 seinen Sitz in den Räumen über der Klosterstube.